Bodenfunde aus der jüngeren Steinzeit und der Eisenzeit, aber auch funde aus der Römer- und Frankenzeit, verstreut über das gesamte Areal der Altgemeinde Oedt, lassen den Schluss zu, dass hier bereits in einem frühen Stadium das Land urbar und besiedelt urde. Mitte des 10. Jahrhunderts gelangt das Land in den Besitz des Erzbistums Köln und erhält damit erkennbar erstmals einen Landsherren.
973 n. Chr.
Schenkt Erzbischof Gero von Köln das Oedter Land der Benediktinerabtei Gladbach
1170 n. Chr.
Erste Erwähnung von "Hude" in einer Schenkungsurkunde des Abtes Robert von Gladbach, in der es u. a. heisst:
"apud Hude in ecclesia Nostra", d.h. "in unserer Kirche zu Oedt". diese Kirche oder Kapelle stand an der Stelle
der heutigen Kirche, zum Fron- oder Herrenhof der Abtei gehörend. Disem unterstand der gesamte Hofesverband
vom Niederfeld im Norden bis zum Auffeld im Süden. Die Ortsbezeichnung Hude wandelte sich durch die Jahrhunderte
über Ude, Uda, Uede, Uedde, Oyde, Oidt, Oed zum heutigen Oedt.
1313 n. Chr.
"Castrum Ude", die Burg in Oedt erstmals urkundlich erwähnt, erbaut um 1300 von Dietrich Luf III. von Kleve,
Graf von Hülchrath und Herr von Kervenheim und Oedt. Im Zuge der Errichtung der Burg, etwa 500m südwestlich der
Kirche in der Niersniederung gelegen, entsteht die Burgsiedlung Oedt, etwa 200m östlich der Burg auf einem Landrücken,
zwischen Obertor im Süden und Niedertor im Norden. Kirche und Fronhof liegen außerhalb dieser Bebauung.
1349 n. Chr.
Gelangt die Herrschaft Oedt in den Besitz des Erzbistums Köln und hat strategische Bedeutung als Grenzfeste gegenüber
den Herzogtümern Geldern und Jülich im Westen. die Herrschaft Oedt wird als "Amt Oedt" in das Niederstift eingegliedert.
Das Amt Oedt liegt eingebettet zwischen den Flüsschen Niers im WEsten und Schleck im Osten und reicht im Norden von
der Neersdommermühle über 18km bis zum Klapdohr bei Schiefbahn im Süden.
1416 n. Chr.
Wird die Burgsiedlung zerstört, in der Fehde zwischen dem Kölner Erzbischof und dem Grafen von Berg. Die Burg wird nicht
eingenommen und sperrt weiterhin den Übergang über die Niers. Der Ort wird wieder aufgebaut.
1477 n. Chr.
Fällt Burg und Ort Oedt als letzte Bastion in der Kölner Stiftsfehde zwischen Erzbischof Rupprecht von der Pfalz
und Hermann von Hessen in die Hände des letzteren, Amtsnachfolger wird. Am 19.07.1477 wird der Fried "uff dem Durmel"
besiegelt, einem kleinen Ackergut zwischen Oedt und Mühlhausen.
1643 n. Chr.
Zerstören und brandschatzen hessische Truppen unter Oberst Rabenhaupt Burg und Ort Oedt. Die Wehranlagen werden nicht wieder
hergestellt, die Gebäude dienen jedoch noch etwa 100 Jahre als Amtshaus, nach notdürftiger Instandsetzung.
1757 n. Chr.
Auf Veranlassung französischer Offiziere wird dei Burganlage abgebrochen, bis auf den noch heute erhaltenen Rundturm. Der Schutt
dient zum Bau der Straße durch das Niersbruch nach Süchteln-Hagenbroich.
Seit dem 17. Jahrhundert ist das Weberhandwerk in Oedt bezeugt. In dieser Zeit wird auch die bauliche
Verbindung zur Kirche geschaffen, durch den ausbau der "Vorstadt", zwischen Niedertor und Kirche.
1794 n. Chr.
Kommt Oedt, wie das gesamte Rheinland, unter französische Herrschaft, gehört zum Arrondissement Roermond.
1798 n. Chr.
Die Honschaft Unterbroich wird vom Amt Oedt abgetrennt und unter dem Namen Clörath nach Neersen eingemeindet.
1815 n. Chr.
Nach dem Wiener Kongress kommt Oedt zum Königreich Preußen.
1850 n. Chr.
Gründung der Firma Peter Mertes, als Blaufärberei und Berufskleiderfabrik
1879 n. Chr.
Gründung der Firma Johannes Girmes, Samt- und Plüschfabrik. Beide Werke prägen das Ortsbild, bilden für viele
Jahrzehnte den dominierenden Teil des Wirtschaftslebens und damti der Ortsgeschichte.
1861 n. Chr.
Niederlegung der Tor- und Wallanlagen zur Schaffung von Ausdehnungsmöglichkeiten nach Süden und Osten.
1900 n. Chr.
Abriss der alten Kirche, 1901-1903 Bau der Vituskirchein neugotischem Stil.
1970 n. Chr.
Kommunale Neuordnung. Der Ortsteil Hagen wird abgetrennt und kommt zur Stadt Vierse, die Restgemeinde Oedt
verliert die Selbstständigkeit und wird ein Ortsteil der Gemeinde Grefrath.